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20.04.2012 Port Antonio, Jamaica, 18°10,8N 76°27,2W
Die letzte 4 Wochen sind wie im Flug vergangen. In Port Antonio
gefällt es uns ausnehmend gut. Wir haben tolle Strände in der
Umgebung erkundet und in Frenchmens Cove einen der schönsten
Strände der Karibik gefunden. Fast wie im Film, mit einer seichten
Süsswasser-Lagune, die mit einem leicht strömenden Flüsschen in
die schmale Bucht mündet. Die hohen Klippen sind absolut
malerisch mit Regenwald, Palmen und jeder Menge Lianen
bewachsenen. Und drumherum alles gesäumt von weichem,
weissen Sand. Paradiesisch, hier kann man gut die Seele baumeln
lassen. Ansonsten haben wir uns schon perfekt in die Auswanderer-
Gemeinde hier vor Ort integriert. Smilla hat Kinder zum spielen
gefunden, wir haben jamaikanische Ostern mit traditionellem
Gewürz-Früchtebrot und Käse gefeiert und waren bei einer tollen
Synchronschwimm-Show. Eine ehemalige russische
Olympiasiegerin trainiert hier seit 2 Jahren eine Manschaft, die
bestimmt bald als das jamaikanische Team bekannt werden wird
und dann vielleicht sogar Weltruhm erlangt. Smilla hat die Show so
begeistert, dass sie hier im Pool nun mit Vorliebe kopfüber unter
Wasser zu finden ist und ihre Füße lustig in die Luft streckt. Auch ihr
fröschchenähnlicher Köpper, bzw. Bauchplatscher hat hohen
Unterhaltungswert. Ob es wohl in Köln eine Synschronschwimm-
Manschaft gibt? Denn wenn wir nicht am Strand, im Pool oder im
Café sind (ja, so anstrengend kann das Leben sein), bereiten wir
fleißig unsere Rückkehr nach Köln vor. Noch fehlt allerdings die
perfekte Wohnung im Agnesviertel. Wer also von einer bezahlbaren
100qm 3-4 Zimmerwohnung in unserem alten Veedel hört,
unbedingt melden! Wir geniessen also unsere letzten Wochen im
Paradies aus vollen Zügen, bevor uns im Juni der süße Alltag in der
Heimat wieder einholt.
20.03.2012 Port Antonio, Jamaica 18°10,8N 76°27,2W
Nach 2 Monaten auf Kuba sind wir wieder in der westlichen
„Zivilisation“ angekommen. Auch wenn Kuba es uns seglerisch nicht
ganz leicht gemacht hat, sind wir doch absolut begeistert, von den
Landschaften, den Städten und Dörfern, insbesondere aber von den
extrem freundlichen und fröhlichen Kubanern.
Die letzten Wochen sind wir entlang der Jardines de la Reina und
rund ums Cabo Cruz nach Santiago de Cuba gesegelt.
Offensichtlich ist uns die Königin der Gärten nicht ganz
wohlgesonnen, und „beglückte“ uns mit jeder Menge
unvorhergesagter und vor allem ungemütlicher Wetterphänome. So
blies der Wind ständig aus Südost, anstelle des angesagten (und in
dieser Jahreszeit sonst auch vorherrschenden) Nordostwindes, also
permanent aus der Richtung in die wir wollten. Anstatt wie üblich in
der Nacht abzuflauen, frischte der Wind des nächtens plötzlich auf
25 Knoten auf. Dafür gab es dann am Tag die totale Flaute.
Obendrauf erlebten wir dann noch in einer Nacht ein mächtiges
Gewitter mit ohrenbetäubenden Donnerschlägen. Alls wir uns dann
schliesslich auf den Weg ums Cabo Cruz machten, wurde daraus
eine anstrengende, 30stündige Kreuz. Müssig zu erwähnen, dass
der Wind mal wieder aus SE kam. Vom Kap bis Marea de Portillio
frischte der Wind dann noch auf 25 Knoten auf und liefert hohe,
kabbeligen Wellen als krönenden Abschluss dazu.
Marea de Portillo entpuppt sich dann aber nicht nur als sehr sicherer
und geschützter Ankerplatz, sondern auch als absolut charmantes
Dörfchen, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. In den
Gärten um die Häuser bauen die Leute alles an, was sie so
brauchen, Bananen, Tomaten, Gurken, Paprika, Süsskartoffeln und,
und, und... dazwischen laufen glückliche Hühner, dicke, borstige
Schweine und niedliche Ferkel frei herum. Wir schließen sofort
Freundschaft mit den Dorfbewohnern und tauschen
Kinderklamotten, Schuhe und T-shirts gegen Obst und Gemüse. Mit
so vielen leckeren, frischen Sachen waren wir schon lange nicht
mehr versorgt. Hier bekommen wir die saftigsten und süssesten
Guaven der ganzen Reise und selbst Micha und Smilla, die sonst
keine Guaven mögen sind begeistert.
So machen wir uns dann in der nächsten ruhigen Nacht (tatsächlich
macht der Wind endlich mal das, was auch vorhergesagt ist)
motorsegelnd auf die letzte Etappe nach Santiago de Cuba. Hier
sind wir am nächsten Morgen um 11 Uhr mit einem
Kaufinteressenten für Touch Wood verabredet. Gerade noch
rechtzeitg gehen wir um 9 Uhr morgens in Santiago de Cuba vor
Anker. Und es hat sich gelohnt, Christoph kauft das Schiff. Wer
weiss, vielleicht ja auch, weil Touch Wood uns so tapfer und sicher
hart am Wind an Kubas Südküste entlangeführt hat und danach
auch ungeputzt, mit den Salzkrusten, die vom Kampf in den Wellen
zeugen, noch ein sehr schickes Schiff ist.
Wir vereinbaren, Touch Wood auf Jamaica zu übergeben. Und so
kommt es, dass wir bis Juni die letzten Monate unserer Reise auf
der paradiesischen Reaggae-Insel verbringen werden und mal so
richtig ausspannen und „Urlaub“ machen, bevor es zurück in den
deutschen Alltag geht, wo schon Kindergarten und Grundschule auf
uns warten.
Ich verspreche, die Ruhe hier auch zu nutzen, um mich an die Arbeit
der lang erwarteten Reiseberichte zu Jamaica und Kuba zu machen.
Donnerstag, 23.02.2012 Jardines de la Reina, Kuba
20°48,72N 78°56,99W
Nachdem wir von Cienfuegos aus einige Ausfluege gemacht haben,
um Land und Leute kennen zu lernen, segeln wir nun durch die
einsamen Gaerten der Koenigin in Richtung Santiago de Cuba
weiter. Am meisten hat uns bisher Havanna beeindruckt. Hier haben
wir vier Tage in einem sogenannten Casa Peculiar gewohnt, so
etwas aehnliches wie ein Bed&Breakfast im Privathaus einer
kubanischen Familie. Wir haben auch in einem Wohnzimmer-
Restaurant bei Privatleuten zu Abend gegessen. Alles sehr
spannend. Naeher kommt man kaum an das wahre Kuba heran.
Hier haette ich mir wirklich gewuenscht ein bisschen mehr Spanisch
als die paar Broeckchen zu sprechen.
Auf Kuba fuehlen wir uns wie auf einer Zeitreise. Wenn man mit dem
Auto uebers Land faehrt, teilt man die Strasse ganz
selbstverstaendlich mit Pferdekutschen und auf den
vorbeiziehenden Feldern pfluegen die Bauern noch mit
Ochsenkarren. Bei unserem Ausflug zum Weltkulturerbe Trinidad
sind wir sogar in einem alten 50er Jahre Oldsmobil kutschiert
worden, alles noch Original, mit breiten Kunstleder-Sitzbaenken
vorne und hinten. Alles kaum zu glauben. Am Besten von allem sind
aber die Kubaner selbst: gut gelaunt, freundlich und aeusserst
hilfsbereit. Anders als alle anderen Karibikinseln strahlt hier das
ganze Land einen besonderen Charme aus.
Jetzt erkunden wir die Jardines de la Reina. Ein der Suedkueste
vorgelagertes Inselarchipel mit unzaehligen kleinen
Mangroveninselchen. Unseren Ankerplatz gestern in einer rundum
geschuetzten Mangrovenlagune mussten wir allerdings mit
Tausenden und Abertausenden winziger Moskitos teilen. Es war
absolut windstill und wir mussten feststellen, leider etwas spaet,
dass unser Moskitonetz am Badezimmerfenster irgendeine Luecke
haben muss. Um 11 Uhr Nachts hiess es Evakuierung des
Steuerbordrumpfs. Waehrend ich mit den Kinder in den
Backbordrumpf fluechtete, raeucherte Micha erstmal unsere
Schlafkojen mit Antimoskitoqualm ein. Ich stellte mich schon auf
eine lange Nacht ein. Dann kam aber um Mitternacht
gluecklicherweise doch ein wenig Wind auf, unsere Schlafkojen
wurden gruendlich durchgepustet und wir konnten doch wieder dort
schlafen gehen. Am Morgen sind wir dann frueh Anker auf
gegangen, denn hier wollten wir nicht bleiben. Jetzt ankern wir vor
einem praechtigen Strand und hoffen, dass es hier keine Moskitos
gibt.
Samstag, 28.01.2012 Cienfuegos, Kuba
22°07,53N 80°27,15W
Wir sind jetzt schon seit ein paar Tagen in Cienfuegos und
geniessen aus vollen Zügen die kubanische Lebensart. Cienfuegos
ist ein bezaubernes Städtchen mit unglaublich schönen historischen
Gebäuden. Überall Stuck und Jugendstilfasaden. Toll. Auf den
Straßen fahren zwischen den dicken 50er Jahre amerikansichen
Schlitten ganz selbstverständlich Pferdekutschen und
Fahrradtransporter als übliches Transportmittel. Wir sind schon mit
viel Vergnügen mit beidem gefahren.
Gestern haben wir Quinns zweiten Geburtstag gefeiert. Wir haben
mit einer bayerischen Familie, die hier einen Rundreiseurlaub macht
einen Ausflug im Mietwagen in den Nstionalpark gemacht und uns
einen grandiosen Wasserfall angeschaut. Und da Quinn jetzt mit
Zwei ein großer Junge ist, hat er einen erstaunlich großen Teil
unserer Wanderung durch den Regenwald nicht im Tragesack
sondern zu Fuß bewältigt. Natürlich gab es für Quinn morgens auch
Geschenke und nachmittags selbstgebackenen Marmorkuchen.
Smilla und ihre bayerische Freundin Lena haben dann noch eine
Geburtstags-Thaetershow aufgeführt und wir hatten alle einen
rundrum gelungenen Tag.
Heute geht es mit dem Taxi nach Havanna. Dort werden wir zum
ersten Mal auf unserer Reise nicht auf Touch Wood übernachten,
sondern in einem sogenannten Casa Peculiar. Hier öffnen
Privatleute ihre Wohnungen und vermieten Zimmer an Touristen. Wir
sind sehr gespannt. Wir werden bei Isabella unterkommen, die im
Zentrum Havannas wohnt und die ehemalige Geliebte des
Hafenmeisters von Cayo Largo ist. Wir werden vier Tage Landurlaub
machen und sind alle ein bisschen aufgeregt.
Sonntag, 15.01.2012 Cayo Largo, Kuba
21°37,33N 81°33,87W
Wir sind gut auf Kuba angekommen. Die Überfahrt war ruhig,
eigentlich zu ruhig, denn bis auf ein paar Stunden hatten wir leider
etwas zu wenig Wind und mussten Motorsegeln. Es war aber auch
mal schön eine ruhige See zu haben. Auf den letzten längeren
Überfahrten sind wir immer ganz schön durchgeschüttelt worden.
Das Einklarieren auf Kuba war entgegen aller Unkenrufe absolut
problemlos und unkompliziert. Der Reihe nach kamen in
Kleingruppen und nach Aufgaben sortiert insgesamt 10 Beamte an
Bord. Sie haben zuegig und freundlich ihren Papierkram erledigt,
sich kurz umgeschaut und dann der naechsten Gruppe Platz
gemacht, die meist schon am Steg wartete. Offenbar sehen wir mit
den Kindern auch noch so vertrauenerweckend aus, dass uns sogar
der Drogenhund erspart geblieben ist. Naja, dass einzige was wir
"eingeschmuggelt" haben sind Knackwuerstchen und
Schinkenwurst. Ob da der Drogenhund auch scharf drauf gewesen
wäre?
Ansonsten ist Cayo Largo wunderschön, mit einem winzigen
Dörfchen und tollen, weißen Palmenstränden. Allerdings gibt es hier
fast nur Touristen und kaum Kubaner. Diese vorgelagerte Insel hat
noch wenig mit dem eigentlichen Kuba zu tun. Die handvoll
Kubaner, die hier arbeiten, werden jeweils in 1-2 Wochen Schichten
eingeflogen. Wir werden hier also ein paar Tage den tollen Strand,
die nette Bar (Rum ist billiger als Saft) und den sensationellen
Kinderspielplatz genießen, bevor es weiter ans Festland nach
Cienfuegos geht. Der große Spielplatz hier lässt wirklich keine
Wünsche offen: drei Rutschen, 5 Schaukeln, jede Menge grosse
und kleine Wippen und tolle Klettergerüste... in der Tat der Beste
Spielplatz den wir bisher in der Karibik gesehen haben. So können
wir super gut in der Bar daneben sitzen und ganz relaxt Mochito und
Kuba libre trinken...
Sonntag, 08.01.2012 Lucea, Jamaica
18°26,82N 78°09,49W
Wir sind in Montego Bay abgefahren und machen heute noch vor
unserer Abreise nach Kuba einen kurzen Zwischenstopp in Lucea,
um ordentlich klar Schiff zu machen. Bei unserer Ankunft auf Kuba
ist ja mit jeder Menge Schiffskontrollen zu rechnen und wir wollen
doch einen aufgeraeumten Eindruck hinterlassen. Heute nachmittag
geht es dann los. 270 Seemeilen bis Cayo Largo im Südwesten
Kubas, wir werden wohl Mittwoch vormittag ankommen. Wir sind
schon unglaublich gespannt auf Kuba.
Vorgestern haben wir noch mit den anderen Seglern hier einen
tollen Landausflug gemacht. Wir waren glatt eine ganze Busladung
voll. Es ging durch die Berge ins Cockpit County. Hier haben sich
vor Jahrhunderten entflohene Sklaven zum Stamm der Maroons
zusammengefunden und erfolgreich gegen die Briten wiedersetzt.
Noch heute haben sie hier ihre Unabhängikeit mit eigener
Gesetzgebung und Religion. Einmal im Jahr feiern sie ein grosses
Festival, von allen "Maroon Christmas" genannt und das war genau
vorgestern. Wir haben ein grosses jamaikanisches Strassenfest
erlebt mit Grillbuden, jeder Menge lauter Musik und einer
Trommelprozession der Maroons. Auf dem Weg übers Land sind wir
nicht nur durch eine Bambusallee gefahren, sondern auch auf
kleinen verschlungenen Feldwegen durch jamaikanische Dörfchen
gekommen. Hier konnten wir bei den Bauern nochmal unseren
Frischproviant aufstocken, mit unglaublich aromatischen Tomaten,
frisch gepellten Erbsen und natuerlich extra leckeren Bananen,
frisch von der Staude und saftigen Orangen. Lecker!
Von Nikolaus, Weihnachten und Sylvester sind außerdem neue
Fotos online, zu finden wie immer unter ´Bilder´.
Sonntag, 01.01.2012 Montego Bay, Jamaica
18°27,74N 77°56,49W
Allen unseren Freunden und unserer Familie wuenschen wir ein
frohes Jahr 2012. Wir haben hier im Montego Bay Yacht Club das
neue Jahr begruesst. Es war ein rauschendes Fest mit lustigen
Partyhuetchen, bunten Girlanden und mitternaechtlichem Luftballon-
und Glitzerregen. Nur ein Feuerwerk war weit und breit nicht zu
sehen. Dafuer waren wir aber alle mit lustigen bunten Troeten
ausgestattet, mit denen wir auch ordentlich Laerm machen konnten.
Quinn hat sich als wahres Partyanimal entpuppt. Anstatt wie geplant
friedlich in seinem Buggy zu schlummern (so wie seine Schwester in
dem Alter) hat er ordentlich die Tanzflaeche aufgemischt und als
dann auch noch die ganzen Ballons ueberall herumflogen, war fuer
ihn kein Halten mehr. Gutgelaunt hat er bis 2 Uhr Nachts gefeiert -
was soll bloss aus dem Jungen werden. Smilla hatte sich zu diesem
Zeitpunkt schon in Gesellschaft eines jamaikanischen Maedchens
auf einem gemuetlichen Sofa in der Ecke zusammengerollt. Ja, so
verschieden koennen Geschwister sein. Wir werden noch ein paar
Tage hier in Montego Bay bleiben, da gerade eine maechtige
Kaltfront von Norden aus heranrollt, die jede Menge Wind mit sich
bringt. Sobald die Front durch ist, werden wir uns auf den Weg nach
Cuba machen.
Mittwoch, 28.12.2011 Bloody Bay, Negril, Jamaica
18°21,03N 78°20,18W
Gleich geht die Sonne auf und dann geht es weiter Richtung
Montego Bay. Bevor der Ostwind uns heute Mittag wieder mit 25
Knoten auf die Nase weht, wollen wir schon sicher wieder vor Anker
liegen. Vielleicht machen wir noch einen Zwischenstopp in Lucea.
Hier in Negril haben wir einen sehr entspannten Reaggae-Rasta-
Strandbarbecue Heiligabend verbracht. Und auch der
Weihnachtsmann hat uns auf Jamaica gefunden. Am
Weihnachtsmorgen lagen tatsaechlich zwei Stapel Geschenke im
Cockpit. Quinn war total aus dem Haeuschen, beim letzten
Weihnachten auf dem Atlantik war er einfach noch zu klein. Jetzt
aber stuerzte er sich mit Begeisterung auf die Paeckchen. Seine
schoensten Geschenke sind ein Duplo-Krankenwagen mit
blinkendem Blaulicht und ein tolles Wimmelbilderbuch. Smilla hat ihr
sehnlichst gewuenschtes Lego-Puppenhaus bekommen und gleich
drauflos gebaut. So verging der Weihnachtsmorgen mit Spielen und
einem sonnigen Fruehstueck wie im Flug. Spaeter sind wir dann
zum Baden und Buddeln noch an den Strand. Also Weihnachten
ohne Schnee und Kaelte hat was fuer sich.
Hier in Negril hat ebenfalls der All-Inklusiv-Anlagen-Tourismus fast
den gesamten Strand eingenommen. Die Anlagen gehen nahtlos
ineinander ueber. Gluecklicherweise ist das Strandstueck vor uns
frei. Hier duerfen die Einheimischen und wir baden und buddeln.
Ausserdem gibt es eine Strandbar-Huette (wo wir Weihnachten
gefeiert haben) und jede Menge Verkaufsbuden mit bunten T-Shirts
und Tuechern.
Wir sind die einzigen Europaer, die hier am Strand liegen und nicht
nur zum Shopping vorbeiflanieren, entsprechend fallen wir auf wie
die bunten... aeh weissen Hunde. Da hier auf Jamaica die
Weihnachtsfeiertage wegen des Wochenendes auf Montag und
Dienstag verlegt wurden ist jede Menge los am Strand und wir
lernen dank der spielenden Kinder einige jamaicanische Familien
kennen. Denn anders als so manche Hotelanlagen sind die
Jamaicaner extrem kinderfreundlich und Smilla und Quinn erobern
die Herzen im Sturm.
Beim Strandspaziergang stellen wir fest, es gibt hier schon wieder
eine Hotelanlage in der Bucht, wo Kinder am Strand unerwuenscht
sind. Sie heisst "Couples" und wahrscheinlich darf man hier nur zu
Zweit, als Paaerchen an den Strand. Ihr merkt, ich komme ueber
diese neue Form des Ghetto-Tourismus nicht hinweg. Sowas ist uns
aber auch noch nie vorher begegnet, weder in Europa noch auf den
anderen karibischen Inseln.
Freitag, 23.12.2011 Whitehouse Bay, Suedkueste Jamaica
18°06,37N 77°59,47W
Vor ein paar Tagen haben wir Kingston verlassen und cruisen
seitdem ganz entspannt Jamaicas Suedkueste entlang. Unterwegs
haben wir die Nuwam2 mit Heidi und Robert, die Vanupieds mit
Claudia und Thierry und die Rose mit Jenny und Alex getroffen und
segeln nun gemeinsam weiter. In der Portland Bight haben wir
einsame Buchten, Sandcays und eine kleine Palmeninsel besucht.
Unser letzter Stopp in Black River war bisher der beeindruckenste
auf Jamaica. In der kleinen Stadt pulsiert das karibische Leben. Auf
dem kleinen Markt gibts Fisch und Gemüse und beim kleinen
Bäcker köstliche Kokosmilchbrötchen und an jeder Ecke tönt
Reaggae aus großen Boxen - so haben wir uns Jamaica vorgestellt.
Mittags machen wir noch einen Ausflug mit Rasta-Captain George
den Black River hinauf. Es ist der größte Fluss Jamaicas und im
Mündungsbereich die Heimat des südamerikanischen
Salzwasserkrokodils. Fast hautnah können wir die Krokodile
bestaunen, die mit weit offenen Mäulern ihre beeindruckenden
Zähne präsentieren. Dann geht es weiter zu einem kleinen Dorf am
Fluss und Sister Sue's Riverstopp. Hier gibt es sensationell leckere
Krabbensnacks, kalte Grapefruit-Limo und Smilla besteht auf ein
Bad im hier schon ganz klaren Fluss. Keine Sorge, bis hierhin
kommen die Krokodile nicht. Und so springt Smilla vergnuegt mit der
Dorfjugend vom Anleger in den Fluss. Als wir dann wieder ins
Staedtchen zurueckkehren, liegt doch tatsaechlich am Anleger, wo
wir unsere Dinghis festgemacht haben ein Krokodil faul in der
Sonne. Wir hoffen, dass es sich nicht fuer ein noch gemuetlicheres
Plaetzchen in einem unserer Beiboote entscheidet und gehen lieber
in eine nahe Bar, um von dort den Sonnenuntergang zu geniessen.
Und siehe da, als wir spaeter am Abend zu unseren Booten
zurueckkehren ist auch das Krokodil irgendwo den Fluss hinauf in
den Mangroven verschwunden.
Heute geht es weiter an die Westkueste Jamaicas, nach Negril, wo
wir vermutlich Weihnachten verbringen werden. Hier in der
Whitehouse Bay gibt es zwar einen sehr schoenen Strand, der ist
aber von der Hotelkette Sandels mit Beschlag belegt. Eigentlich ja
kein Problem, dachten wir. Schliesslich haben wir schon vor jeder
Menge Hotelstraende geankert und konnten den Strand und
manchmal ja sogar die Hotelanlage nutzen. Hier nicht, denn an
diesem Strand sind keine Kinder erlaubt!!! Das ist uns in knapp
einem Jahr in der Karibik noch nirgendwo passiert. In diesem Hotel
gibt es nur Paerchen und die Anlage hat sich doch tatsaechlich
jeden Zentimeter Sand in dieser Bucht einverleibt. Da wir hier also
nicht an Land koennen, haben wir natuerlich auch keine Lust
hierzubleiben und gehen gleich Anker auf. Hoffentlich wird das in
Negril besser, denn auch dort hat leider laengst der All-Inclusive-
Anlagen Tourismus Einzug gehalten. Wir werden berichten.
Donnerstag, 08.12.2011 Royal Jamaica Yacht Club, Kingston,
Jamaica 17°56,79N 76°46,48W
Seit ein paar Tagen liegen wir vor Jamaicas koeniglichem Yachtclub
vor Anker - very British. Hier liegen wir sehr ruhig und sicher, wenn
auch etwas abgeschieden vom eigentlichen Kingston. Darum ist es
aber auch so sicher. Die Kinder planschen im Pool oder spielen im
Spielzimmer mit einem riesigen Berg Spielsachen.
Pat, die Managerin hier, hat uns auch schon zu einem Ausflug in die
Stadt mitgenommen und unterwegs einiges über die momentane
politische Lage erzaehlt. Gerade ist der amtierende Premierminister
unerwartet zurueckgetreten und jetzt stehen schon am 29.
Dezember Neuwahlen an. Puh, ausgerechnet, wenn wir hier sind.
Es gibt zwei Parteien, deren Anhaenger sich bis aufs Blut
bekaempfen. So gibt es orangefarbene und gruene Wohnviertel, die
sich zum Teil quer ueber die Strasse bekaempfen. Von Jamaica-
Koalitionen hat hier also noch keiner gehoert. Uns wird das alles
hoffentlich nicht betreffen, wir werden in ein paar Tagen wieder
weiter die Suedkueste entlangsegeln zu einigen einsamen Keys in
der Bucht von Portland. Unsere Freunde von der Nuvam2, der
Vanupieds und der Rose sind inzwischen auch auf Jamaica
eingetroffen und werden bald zu uns stossen.
Achja, der Nikolaus hat uns vorgstern auch auf Jamaica gefunden
und die Kinder mit kleinen Spielsachen, Süssigkeiten und sogar
deutschen Pixi-Buechern beglückt (danke an den Opa, der einen so
guten Kontakt zu Weihnachtsmann und Nikolaus hat ;-). Quinn
erlebt zum ersten Mal bewusst die Vorweihnachtszeit mit
Adventskalender und Nikolaus und ist angesichts der vielen
Süssigkeiten und Geschenke total aus dem Häuschen.
Donnerstag, 01.12.2011 Lime Cay, Bay of Kingston, Jamaica
17°54,99N 76°49,18W
Nach einigen sehr entspannenden Tagen in der malerischen und
sehr ruhigen Bucht von Port Morant, sind wir gestern in Richtung
Kingston weitergesegelt. Es war ein absoluter Leichtwindsegeltag
bei strahlendem Sonnenschein und glatter See. Das hatten wir
schon sehr lange nicht mehr und wir fuehlten uns ans Segeln im
Mittelmeer erinnert. Jetzt ankern wir 3 Seemeilen vor der
Hafeneinfahrt nach Port Royal vor einem äußerst malerischen
kleinen Sand-Cay. Wir werden 1-2 Robinsontage mit Planschen und
Sandbuddeln verbringen bevor wir uns in die nahe Zivilisation von
Jamaicas Hauptstadt stürzen werden. Die Kulisse hier ist jedenfalls
sensationell. Direkt hinter unserem kleinen Sandinselchen führt die
Hauptschiffahrtsstraße entlang und die Container-Riesen werden
kaum von den paar Mangroven-Bäumen verdeckt. Was für ein
Lichter-Showprogramm beim Abendessen. Quinn ist total begeistert
von den vielen großen Schiffen und war kaum ins Bett zu kriegen.
Samstag, 26.11.2011 Port Morant, Jamaica
17°53,21N 76°19,07W
Nach vier Tagen auf See sind wir gut in Port Morant an der
Südostecke Jamaicas angekommen. Wir haben insgesamt 574
Seemeilen zurückgelegt und sind im Schnitt mit über 140 Seemeilen
am Tag unterwegs gewesen. Eine flotte Reise also. Und wie heißt es
so schön, eine Reise ist erst zuende, wenn man angekommen ist.
Da freuten wir uns heute morgen schon königlich, als wir bei
Sonnenaufgang Land in Sicht hatten und uns nur noch 25
Seemeilen von unserer Ankerbucht trenten. Gefühlt waren wir schon
da. Tja, doch diese letzten 25 Seemeilen hatten es dann ganz schön
in sich. Der Wind frischte auf 20-25 Knoten auf und drehte zu allem
Überfluss auch noch weiter nach Nord, dazu baute sich eine fiese
steile Welle von 2-3m Höhe auf. Insgesamt eine sehr nasse und
extrem schaukelige Angelegenheit auf unserem Deck.
Erstaunlicherweise war aber trotz dieses sehr unangenehmen
Kurses zu Wind und Welle meine Seekrankheit, die mich die letzten
Tage immer wieder geplagt hat, auf einmal wie weggeblasen. So
kanns kommen. Nach rund vier Stunden Quälerei konnten wir dann
endlich in Port Morant einlaufen. Allerdings bekamen wir weiter bis
zu 25 Knoten Wind auf die Nase und bei den böigen Bedingungen
gestaltete sich auch noch unser Ankermanöver extrem schwierig.
Immer wieder trieben wir in den Böen seitlich ab und hebelten
unseren gerade festgesetzen Anker wieder aus. Super
nervenaufreibend, da nach dem vierten(!) gescheiterten
Ankermanöver auch noch die ansäßige Coastguard in ihrem
Motorboot um uns herum kreiste, da sie mit der Einklarierung
beginnen wollten (es ist Samstag und die Jungs wollten glaube ich
früh Feierabend machen). Nach drei (!!!) weiteren Ankermanövern
hielt das Eisen dann endlich und Micha hat jetzt Unterarme wie
Popeye (er holt den 16kg Anker und 30m Kette ja immer schön von
Hand auf). Die fünf Jungs von der Coastguard und Marine Police
waren alle sehr nett und freundlich, auch wenn sie uns für die
eigentliche Einklarierungsprozedur nach Port Royal
weiterverwiesen. Aber bis dahin können wir hier so lange bleiben,
wie wir wollen. Die Bucht hier strahlt eine unglaubliche Ruhe aus,
wir sind hier an unserem Ankerplatz vor der Coastguard-Station
allein. Morgen werden wir mal alles erkunden, heute ist für den Rest
des Tages erstmal auspannen angesagt...
24.11.2011 Karibische See
Mittagsposition 15°09,81N 72°32,56W
Wir sind wieder unterwegs! Es geht mit Kurs 323° quer über die
karibische See. Vorgestern mittag sind wir in Spanish Water
gestartet und seitdem sehr flott unterwegs. Gestern haben wir ein
Etmal von 143sm eingefahren und heute sind es sogar 150sm (Das
ist Reiserekord!). Wenn es weiter so gut läuft, können wir schon
übermorgen früh in Port Morant an der Südostecke von Jamaica vor
Anker gehen. Der Wind bläst stetig mit 14-18 Knoten aus E, heute
eher aus NE. Glücklicherweise haben uns die meisten Squalls, die
wir ringsherum sehen können nicht erwischt oder nur gestreift. Die
Welle von 1-2m Höhe schaukelt uns leidlich durch und Smilla und
ich merken deutlich, dass uns nach 3 Monaten "Hurricane-Pause"
erst wieder Seebeine wachsen müssen. Den Jungs geht es
irgendwie etwas besser, insbesondere Quinn ist trotz Wind, Welle
und Geschaukel ein kleiner Wirbelwind für sich.
Samstag, 19.11.2011 Spanse Water, Curacao
Niederländische Antillen 12°04,7N 68°51,5W
Die Reise geht weiter! Unser Dauerlager auf Curacao während der
Hurricane-Saison neigt sich dem Ende zu - endlich. Wir haben viel
am Schiff gearbeitet, die Motoren gewartet, "Frühjahrsputz"
gemacht, Lebensmittel für das nächste halbe Jahr gebunkert und
noch jede Menge Organisationskram erledigt. Zum Beispiel musste
Smilla auch von hier aus für den nächsten Sommer an der Schule in
Köln angemeldet werden. Das hat glücklicherweise per Email und
mit der Hilfe von Henny erfreulich unbürokratisch funktioniert. Wir
waren aber auch oft am Strand und haben noch einen
Robinsoninsel-Ausflug nach Klein Curacao gemacht. So sind die
knapp drei Monate hier wie im Flug vergangen.
Jetzt ist alles fertig und wir wollen weiter. Wir warten jetzt nur noch
auf das richtige Wetterfenster, um nach Norden quer durch die
karibische See Richtung Jamaica zu segeln. Mit fünf kalkulierten
Reisetagen wird dies seit langem mal wieder eine längere Strecke
auf See sein.
Aufmerksame Beobachter haben sich vielleicht auch schon gefragt,
wann es denn endlich Richtung Panamakanal geht. Die Antwort ist,
gar nicht. Wir haben festgestellt, dass wir mit dem Reisetempo, das
uns Spass macht, nicht im Sommer 2012 Neuseeland oder
Australien erreichen können. Also haben wir kurzerhand den alten
Reiseplan über Bord geworfen und eine neue Route ausgetüfftelt.
Von Curacao aus geht es jetzt in den nächsten Tagen Richtung
Jamaica und dann über die Cayman-Inseln nach Kuba. Dort wollen
wir 2 Monate bleiben und dann Richtung Norden in die Bahamas
segeln. Soweit der Plan im Moment. Die genaue Route, wird dann
auch im Routenfenster aktualisiert.
Außerdem haben wir ein "Best of" aus unserem ersten Segeljahr
zusammengestellt, das auch bald online geht. Genauso, wie die
Photos von Boniare und Curacao. Die nächsten ausführlichen
Reiseberichte folgen dann auch bald.
Sonntag, 13.11.2011 Spanse Water, Curacao,
Niederländische Antillen 12°04,78N 68°51,50W
Heute ist der zweite Teil des Reiseberichtes aus Grenada,
“Regenzeit und Regenwald”, online gegangen.
Dienstag, 04.10.2011 Spanse Water, Curacao,
Niederländische Antillen 12°04,78N 68°51,50W
Seit heute sind ein neuer Reisebericht aus Grenada sowie neue
Bilder von den Los Roques online.
Donnerstag, 22.09.2011 Spanse Water, Curacao,
Niederländische Antillen 12°04,78N 68°51,50W
Ab sofort sind neue Bilder aus Grenada und von Smillas fünftem
Geburtstag auf der Bilderseite zu finden.
Montag, 19.09.2011 Spanse Water, Curacao,
Niederländische Antillen 12°04,78N 68°51,50W
Gestern haben wir ausführlich Smillas 5ten Geburtstag gefeiert.
Zuerst gab es natürlich die Geschenke und dann ein leckeres
Sonntagsfrühstück, bevor es zum Geburtstagsausflug ins See-
Aqaurium ging. Smillas Geschenke sind diesmal irgendwie ganz
ihrem sonnigen Meereslebensraum angepaßt: ein Bodyboard, ein
Bikini (ihr sehnlichster Wunsch, endlich ein richtiger Bikini), eine
schicke Sonnenbrille (von Oma sowie den Tanten Lydia und Angela)
und ein Set zum Perlen auffädeln, um endlich aus den gesammelten
Strandschätzen hübsche Muschelketten fädeln zu können. Achja
und vom Opa und den Paten sind auch noch Überraschungspakete
aus Deutschland unterwegs. Und da dachte Smilla doch, sie kriegt
keine Geschenke... wir haben sie tagelang in dem Glauben
gelassen, außer einer neuen lila Zanhbürste gäbe es nix. Auch der
Ausflug ins See-Aqaurium war ein voller Erfolg. Smilla durfte sogar
eigenhändig einen Pelikan und die Schildkröten füttern. Auch die
Seelöwen und Delphin-Shows haben beide Kinder total begeistert.
Nachmittags beim Geburtstagskaffee haben sich dann Opa und
Onkel Timo spontan per Skype-Verbindung über den Computer
zugeschaltet, konnten aber trotz modernster Technik nichts vom
selbstgebackenen Marmorkuchen mit Gummibärchendeko
probieren. Natürlich musste Smilla vor Sonnenuntergang noch ihren
neuen Bikini und das Schwimmbrett ausprobieren. Zum Glück ist
hier an Bord das Wasser nicht weit und auch diesen Wunsch
konnten wir noch schnell am Geburtstag erfüllen. Nach so einem
ereignisreichen Tag hat es nach dem schnellen Abendessen wirklich
nicht lange gedauert, bis Smilla und Quinn tief und fest in ihren
Kojen schlummerten.
Donnerstag, 15.09.2011 Spanse Water, Curacao,
Niederländische Antillen 12°04,78N 68°51,50W
Geburtstagsvorbereitungen Die Tage hier plätschern so dahin... Wir
arbeiten regelmäßig am Boot und kümmern uns, genau wie ihr auch,
um die normalen Alltagsdinge, wie Einkaufen, Aufräumen und
Wäsche waschen. Wir sind ja nicht im Urlaub, oder? Doch bei
Durchschnittstemperaturen von 33°C geht hier alles etwas
gemächlicher. Die Nachmittage verbringen wir meistens am
Strand, wo es glücklicherweise jede Menge schattenspendende
Bäume gibt, sonst würden wir glatt verglühen... Vorgestern haben
wir schonmal Smillas Kindergeburtstag gefeiert, obwohl es doch
erst Sonntag soweit ist. Aber Segler müssen ja flexibel sein. Ihre
Geburtstagsgäste Niklas und Hannes von der Victoria segeln heute
schon mit ihren Eltern weiter Richtung Kolumbien und da haben wir
die Party kurzerhand vorverlegt. Es gab selbstgebackenen
Schokoladenkuchen am Strand, ein paar Spiele im Wasser und
natürlich auch das obligatorische Topfschlagen. Eigentlich alles wie
Zuhause. Nur die Geschenkebeschaffung ist hier eindeutig
schwerer. Smilla wünscht sich unbedingt ein Bodyboard (so ein
großes Schwimmbrett aus Styropor) zum Geburtstag . Sollte
eigentlich kein Problem sein, dachten wir. Unterwegs auf den
diversen Inseln haben wir solche Bretter schon 1000000mal in
diversen Strandbuden gesehen. Nur ausgerechnet auf Curacao
scheint es keine zu geben. Und dann entdecken Heidi und Robert
vom Schweizer Katamaran Numa , die von unserer erfolglosen
Schwimmbrettsuche wissen, so ein Bodyboard, als sie gestern mit
dem Auto unterwegs waren und schlugen sofort zu. So ein Glück!
Dank Heidi und Robert haben wir jetzt eine super
Geburtstagsüberrraschung für Smilla, die ja immer noch denkt, dass
wir nirgendwo so ein Bodyboard gefunden haben. Sonntag werden
wir dann einen Geburtstagsausflug ins große Seewasseraquarium
machen. Dort kann man Delphine, Rochen und Haie auch mal ganz
aus der Nähe bestaunen. Und den Geburtstagskuchen nehmen wir
als Picknick mit.... ach wie geht`s
Dienstag, 23.08.2011 Spanse Water, Curacao
12°04,79N 68°51,49W
Wir sind weiter Richtung West gesegelt und haben auf Curacao
unseren vorläufigen "Wohnsitz" für die nächsten Wochen der
Hurricane-Saison erreicht. Hier sind wir sofort mit offenen Armen ins
internationale Seglerdorf aufgenommen worden. Viele andere
Segler, die wir schon unterwegs durch den Antillenbogen getroffen
haben, liegen ebenfalls hier vor Anker. Wir werden also viele
Freunde wiedertreffen. Auch Smilla und Quinn haben hier wieder
Spielkamaraden. Gestern waren wir den ganzen Tag zum
einklarieren in der Hauptstadt Punda (vor ein paar Monaten noch als
Willemstadt bekannt)unterwegs. Pünktlich zum Abendessen hat uns
dann ein Riesengewitter heimgesucht. Zu Spaghetti Pesto gab es
dann jede Menge Blitze, Donner und Regen. Puh! Irene, der erste
Hurricane der Saison zieht gerade im Norden über die Bahamas und
bringt hier ganz im Süden ebenfalls das Wetter durcheinander. Wir
haben hier gar keinen Wind, es ist brütend heiß und Gewitter kann
es auch immer wieder geben. So ist der Sommer! Mit der ganzen
Hitze gönnen wir uns heute einen ruhigen Tag und erkunden
vielleicht nachher den Strand. Heute Abend ist Brasilian Night mit
Cocktails in der Segler-Happy-Hour. Das lassen wir uns nicht
entgehen. Ihr seht, uns könnte es kaum besser gehen.
Freitag, 12.08.2011 Kralendijk, Bonair
12°09,15N 68°16,71W
Unsere Robinsontage auf den Los Roques sind vorbei. Die
Zivilisation hat uns wieder, wir haben die ABC-Inseln erreicht.
Nachdem wir noch ein paar sehr entspannte Tage auf den Dos
Mosquises und in Cayo de Aqua mit Schnorcheln, Planschen, einer
Schildkrötenaufzucht und einem langen Strandspaziergang
verbracht haben, sind wir über Nacht die rund 90 Seemeilen nach
Bonair gesegelt. Hier liegen wir jetzt an einer der obligatorischen
Mooringbojen, denn ankern ist zum Schutz der Riffe auf Bonair
verboten. Nach der Ruhe und Einsamkeit auf den Los Roques
erscheint das bunte und musikgeladene Treiben direkt vor uns auf
der Promenade fast wie ein Kulturschock. Wir sind in Holland!
Gleich um die Ecke gibt es eine Fritten und Frikandel-Bude, die wir
heute Abend mal testen werden. Wir sind sehr gespannt, die Welt ist
ja soooo klein...
Freitag, 05.08.2011 Isla Carenero, Los Roques, Venezuela
11°53,11N 66°50,68W
Wir sind ein paar Seemeilen weiter zu einem besser geschützten
Ankerplatz gefahren. Gestern fegte der Wind mit 20-25 Knoten über
das Riff hinweg und mit der Windwelle wurde es dann doch etwas
ungemütlich. Jetzt liegen wir wie in Abrahams Schoß in einer
Mangrovenlagune und haben nach Westen einen prächtigen Blick
über das Riff. Der Motor ist auch soweit repariert. Am Ende war es
"nur" ein Löchlein im Ölfilter. Den hat Micha jetzt erstmal gewechselt
und den Motor wieder fahrbereit gemacht. In Curacao werden wir
weiter sehen, ob der Motor noch mehr abbekommen hat. Dort gibt
es dann auch wieder Ersatzteile. Bis dahin vergnügen wir uns noch
ein bisschen mit Schnorcheln und Planschen und Buddeln im
Puderzucker-Korallensand.
Samstag, 30.07.2011 Sarqui, Los Roques, Venezuela
11°53,71N 66°48,38W
Gestern morgen sind wir durch die südliche Riffeinfahrt Sebastopol
in das Los Roques Archipel vor Venezuela eingelaufen. Nach
unseren ersten rasanten 24-30 Segelstunden nach der Abfahrt von
Grenada mit im Schnitt 6-7 Knoten Fahrt mussten wir ab Mittag des
zweiten Tages gründlich auf die Bremse treten. Der Wind hatte
leider etwas nachgelassen, so dass wir es nicht mehr sicher vor
Sonnenuntergang um 18:30 durch die enge Riffeinfahrt geschafft
hätten. Von da an war Schleichfahrt angesagt, um die verbleibenden
knapp 30 Seemeilen durch die Nacht zu segeln. Sehr langsam, mit
seeeehr viel Zeit sich die sternenklare Nacht anzusehen.
Als dann am Morgen endlich die Sonne hoch genug steht, um in
dem blau und türkis glitzerndem Wasser die Riffe und Untiefen
erkennen zu können, machen wir uns auf den Weg in die
Riffeinfahrt. Und dann, ein schrilles Piepen an der Motoranzeige
reißt uns aus unserer navigatorischen Konzentration. Der
Backbordmotor - Öldruckkontrolle blinkt, der Alarm schrillt, Motor
aus... der Schreck ist riesengroß. Motorsegelnd, mit nur einem
Motor schaffen wir es durch die Riffeinfahrt und gehen vor dem
kleinen Mangroveninselchen Buchiyaco direkt dahinter vor Anker.
Im Motorraum des Backbordmotors schwappt das ganze Öl, das
eigentlich in den Motor gehört. Bevor sich Micha auf die Fehler -
bzw. Lecksuche machen kann, ist erstmal Öl aufsaugen und
wischen angesagt. Puh, was für ein Mist. Jetzt haben wir einen Sack
Sondermüll im Stauraum und eine Vermutung, wo das Leck sein
könnte. Bevor sich Micha aber an die Notreparatur unseres
Komapatienten machen kann, sind wir heute erstmal weiter
gefahren, denn ab morgen soll es für ein paar Tage keinen Wind